LOGBUCH AUGUST

Sonntag, der 04.08.2013  (95. Tag)

Der letzte Törn von meinem Ostseetrip! Leider hatte ich den Wind genau auf den Kopp. Morgens um 05:45 Uhr löste sich das Päckchen auf. Da ich noch tanken wollte bin ich direkt in den Scheibenhafen gefahren, habe dort in der Zeit bis zur Öffnung der Tankstelle um 07:00 Uhr ausgiebig gefrühstückt, dann getankt und ab gings Richtung Heimathafen. Die Reede war super voll (selten so gesehen) und mit Freude habe ich "meine Türme" und auch "meine H-Buhne" wiedergesehen. Um 12:00 Uhr lief ich in den Wangerooger Yachthafen ein, und um 15:30 Uhr saß ich bei meinem Eltern zum Kaffee (nach über 3 Monaten mal wieder, schön!!). Meine Dani war mit ihrem Morris auch da und flugs war ich wieder angekommen. Mit einem weinenden Auge (weil 6 Wochen zu früh), aber auch mit einem lachenden Auge (weil ich endlich alle wieder um mich habe) stehe ich jetzt wieder in der Realität. Nach über 2000 havariefreien Seemeilen, gesund und munter, ziemlich entspannt und auch ein wenig Stolz blicke ich auf viele tolle Erlebnisse zurück. Die Fahrt war ein Erfolg, die Zeit wurde mir bis auf einmal (weil ich alleine gefahren bin) nie zu lang und ich kann mir schon jetzt vorstellen irgendwann erneut zu starten. Ich denke diese drei Monate werden noch lange nachwirken. Die homepage von Butscher wird überarbeitet und bleibt dann vorerst bestehen. So lohnt sich bestimmt immer mal ein Blick darauf, wo Butscher sich mit Crew befindet. Ahoi zusammen.

.. trotz neuem Jade Weser Port liegen hier volle Schiffe...?

von oben: Dänemark, Schweden, Finnland; Aaland, Gotland

... meine Türme ...

"Nach über 2000 havariefreien Seemeilen wieder zurück!"
Freitag, der 02.08.2013  (93. Tag)
Um 05:00 Uhr bin ich aus dem Hafen in Rendsburg geschlichen. Schließlich lagen 65 Kilometer Kanalfahrt (alleine), eine Filterreinigung des Dieselsystems einschl. Entlüften des Motors, und evtl. auch noch ein langer Schlag nach Helgoland vor mir. Dachte ich Anfangs, dass ich der einzige Frühausfsteher im Kanal bin, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Nach und nach folgten bzw. begegneten mir ganze Herrscharen von Freizeitskippern. In Brunsbüttel am frühen Mittag angekommen, machte ich mich gleich am Motor zu schaffen. Da ich alleine war und das Entlüften nicht mit Hilfe des Anlassers beschleunigen konnte, dauerte die ganze Prozedur mit der kleinen Dieselpumpe am Motor eine gefühlte Ewigkeit. Belohnt wurde ich jedoch mit einem wieder "rund laufenden" Motor und einem offenen Schleusentor ohne Wartezeit. Direkt in den Ebbstrom einfahrend konnte ich unter Groß und Genua Spitzenwerte von 10.5 Knoten auf der Elbe erreichen. Auf Höhe Cuxhaven beschloss ich den Törn über die Norderelbe nach Helgoland fortzusetzen. An der Ansteuerung begrüßten mich zwei Tümmler und ein Fliegenschwarm der mich kurzzeitig in Aufregung versetzte. Es ist immer wieder erstaunlich mitzubekommen, wie die Fliegenschwärme mit einem Mal auf offener See über ein Schiff herfallen. Einzige Trost ist die Tatsache, dass die Dinger genauso plötzlich wie sie gekommen sind, auch wieder verschwinden. In Helgoland um 18:45 Uhr angekommen, legte ich mich in ein 12er-Päckchen und bekam auch prompt eine Einladung zum gemeinsamen Abendessen von meinen Oldenburger Segelfreunden. Das war heute ein Etmal von 88 Seemeilen, davon jedoch viele Seemeilen auch unter Motor. Ich bleibe jetzt noch ein oder zwei Tage hier, und fahre dann über Wangerooge nach Harlesiel.

Der "Fuselfelsen", mein letzter Zwischenstop.
Donnerstag, der 01.08.2013  (92. Tag)
Das Boot muss zurück! Die Arbeitswoche in Oldenburg hatte leider den endgültigen Abbruch meiner Tour zum Ergebnis. Ein Abschluss wie ursprünglich angedacht Ende August bzw. Anfang September ist nicht mehr möglich. Aber gut, ich hatte trotzdem eine tolle Zeit und bin sehr zufrieden. Für die Familie ist es natürlich schade, schließlich waren insgesamt vier statt wie jetzt nur zwei Wochen gemeinsames Segeln angesagt. Die Kinder können da trotzdem gut mit leben, warten doch in Oldenburg Freunde und die "großen Zimmer". Coco und ich sind heute um 19:00 Uhr mit dem Auto in Strande eingetroffen. Rendsburg war als Ziel angepeilt. Ich fahre morgen früh weiter Richtung Cuxhaven oder Helgoland, Coco fährt von Rendsburg mit dem Zug wieder zurück nach Kiel um das Auto zu holen und anschließend nach Hause. In Holtenau mussten wir nicht lange vor der Schleuse warten, und um Mitternacht waren wir in Rendsburg. Hier streikte unser Motor kurz vor dem Hafen und ging endgültig aus. Wir hatten aber Glück und genug Schub und trieben in eine freie Box der Anlage. Nachdem ich Coco zum Bahnhof gebracht hatte, nahm ich mich des Motors an und stellte, trotz des Einsatzes von Grotarmar, eine Dieselpest (Bakterien im Filter) fest. Da der Motor jedoch unter Last noch sehr rund lief, und lediglich im Leerlauf starb, habe ich beschlossen die Reinigung erst in Brunsbüttel an der Tankstelle vorzunehmen.

Ein letztes Mal die Abendsonne in der Ostsee geniessen

In der Schleuse Holtenau mit den "großen Pötten"